Mittwoch, 20. Februar 2008

Kindi-Stress

So, der zweite Tag wär geschafft. Hat eigentlich ganz gut angefangen. Ach was, nicht "eigentlich", er hat gut angefangen. Bin um halb sieben aufgestanden, hab mich gerichtet, Frühstück für die Jungs, diese dann geweckt um sieben...Leif ist dennoch total verstrubelt um fünf vor halb acht runtergewankt, Zitat: "Papa, der Kindi macht mir morgens immer so einen Stress".

Bin zwischendurch kurz mit Bübchen Gassi gegangen, damit er nicht wieder die Wohnung vollpisst. Yann wurde im Foyer der Schule schon von David, Fabian, Joshua und Tim erwartet und gleich belagert..und ich hatte mir tatsächlich Sorgen gemacht, dass Yann ein Außenseiter sein könnte...da hab ich wohl zu viel aus meiner Biografie in ihn hinein projiziert...freut mich umso mehr für ihn.

Leif hat mich am Kindergarten noch gebeten, seinen Tiger von zuhause zu holen, er hätte ihn vergessen. Ich also nach Hause, ausführlich mit John-Boy Gassi, dann nochmals hoch zum Kindi und den Tiger abgeliefert. Dass dies erst der Anfang einer irgendwie nicht enden wollenden Fahrerei an diesem Tag sein sollte, ahnte ich am Morgen indes noch nicht.

Nach dem Geschäft (was im Gegensatz zum Hausmann Sein richtig entspannend sein kann:-)) bin ich nach Hause und hab ne Runde mit John-Boy gedreht (nachdem ich unterwegs noch in Winnenden eingekauft habe, das Gemüse war ausgegangen). Haben in der Meraner Straße eine ältere Border-Dame getroffen, die mit JB etwas gespielt hat, war gut, dann hatte er wenigstens auch seinen Spaß. Hab dann noch etwas mit Maria gequatscht (ich soll Dir liebe Grüße bestellen) und bin dann losgefahren, um die Jungs abzuholen. Sind dann ohne Pause in den Baumarkt gedüst, haben Ansetzgips (hört hört! Ich lerne dazu!), Baulampen für die Jungs (die sich Leif mit bitteren Zähren und unter Verzicht auf seine heiß ersehnte Drachenlampe erkämpft hat), eine Lampe für unser Duschbad und noch anderlei Kruscht gekauft. Mittagessen (in der Zeitnot) in der schottischen Herberge, was aber die Zeitnot effektiv noch vergrößert hat.

Wir sind dann buchstäblich nach Hause gerast, haben die Musikschulsachen für Yann geholt, John-Boy eingepackt (Leif blieb zu Hause) und sind zur Mörikeschule gefahren. Ich kannte ja den Weg nicht, aber Yann hat mich höchstprofessionell durch Backnang gelotst, ich war ganz stolz auf ihn. Ich habe dann auch etwas zugekuckt beim Musikunterricht. Yann hat durch Nichtkönnen geglänzt...Ich bin dann zwischendurch rausgegangen, um mit JB Gassi zu gehen. Im Anschluss an den Unterricht habe ich Herrn Venturini angesprochen, er meinte, Yann fehle schlicht Übung. Er sei sehr begabt, aber man merke, dass er unter der Woche nix tue. Ich habe daraufhin mit Yann abgemacht, dass wir abends immer gemeinsam die Stücke und Noten üben. Mal sehen...

Als wir wieder nach Hause gekommen sind, habe ich Yann - weil er keine echte Mittagspause hatte - für eine halbe Stunde in den Entenbach entlassen, bevor er die Mathe-Hausaufgaben in Angriff nehmen sollte. Wir wurden schon von Fabian und Joshua erwartet, habe sie jedoch mit Blick auf die Uhr und Hausis und Kochen wieder weggeschickt. Keine zehn Minuten später hat Joshua wieder angerufen und gefragt, ob er jetzt zu Yann kommen könne. Heidenei, Yann scheint sehr beliebt zu sein. Gott sei Dank, das erleichtert mich richtig, dieses Wissen. Wie ich mich freue, vor allem für Yann.

Dann habe ich Leif zur Turnhalle gefahren, dann nochmals in den Baumarkt, einen weiteren Satz Batterien für die Baulampen und anderen Kleinkram geholt, den ich mittags vergessen hatte. Dann nach Hause, Yann war natürlich nicht im Entenbach, sondern im Maubach beim Spielplatz...grrrrrrr. Bis ich ihn gefunden hatte, konnte ich schon wieder losfahren, Leif holen. Das hab ich dann auch gemacht, und als wir wieder zuhause waren, hat er gemerkt, dass seine Jeans noch in der Umkleide liegt. Also bin ich nochmals hochgefahren. Hallo? Wie oft war ich an dem Tag im Auto?! War dann leicht gestresst.

Zuhause habe ich dann die Spätzle in Angriff genommen, die Kartoffeln (für eine Gaisburger Marsch) habe ich kurzerhand unter den Tisch fallen lassen. Wir haben die Spätzle einfach in Gemüsebrühe geworfen und halt Gaisburger Marsch ohne Kartoffeln gegessen.

Nachdem ich dann die Jungs glücklich ins Bett gebracht habe (Yann hat während des Kochens dann auch brav seine Hausaufgaben gemacht, während Leif wieder lautstark Vulkane gezeichnet hat) , sitze ich nun hier und lasse den Tag Revue passieren. Trotz allem Stress war's ein schöner Tag. Ich hatte nicht mal Zeit, Dich zu vermissen.

Ich empfinde es als sehr erfüllend, mit den Jungs was zu unternehmen, für sie zu kochen, sie zum Unterricht und Turnen zu bringen. Die beiden sind so süß und lieb (auch wenn sie mies drauf sind oder zum an die Wand Klatschen...), das erfüllt mich mit einer so tiefen Zufriedenheit, die beiden zu beobachten. Jetzt merk ich erst, wie viel mir rausgeht, weil ich normalerweise den ganzen Tag im Büro sitze. Halbtags arbeiten wäre glaub ich nicht schlecht. Und nachmittags Hausmann. Ich gefalle mir grade in dieser Rolle. Aber vielleicht verfliegt dieser Enthusiasmus ja ganz schnell in ein, zwei Wochen, wenn eine gewisse Routine einkehrt. Aber jetzt genieß ich's erst mal. Und zum Abschluss noch ein Bild von den Jungs mit ihren neuen Baulampen :-)



Zitat des Tages: Leif: "Papa, gell, Gott isch immer bei oim, aber nur, wenn mr an en glaubt". Daraufhin Yann: "Ja gell Leif, Pech!"

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