Donnerstag, 28. Februar 2008

Fahrtag

Jetzt hab ich doch gestern tatsächlich geschlampt und keinen neuen Post gepostet. Aber gestern Abend haben die Jungs schon um halb acht geschlafen (Dienstag war's etwas später...), dass ich die Chance ergriffen habe und Reiten gegangen bin, ganz gemütlich. Desperate Housewives hab ich aufgenommen, freu Dich drauf, die 4th season ist genial!

Und Chico ist gleichsam genial. Bin viel galoppiert, er springt rechts mittlerweile tadellos an. Ich überleg sogar, die Steigbügel noch ein Loch kürzer zu machen, so gut komm ich damit zurecht.

Mittags war Fahrdienst pur: Leif zur Schulhaus-Rallye für Vorschulkinder bringen, Yann zum Musikunterricht, Leif holen, Yann holen, Putzfrau abfangen und ihr die Wäsche mitgeben zum Bügeln, Leif zum Turnen, mit Yann in die Stadt, Schulsachen kaufen, Leif vom Turnen holen, Abendessen, BETT! Und zwischendurch noch mit John-Boy Gassi, meine Güte, what a day for a daydream.

Leif hat mittags (vor der Rallye) sein erstes Mathe-Blatt gelöst, der Hammer! Ich habe ihm einfach ein paar Aufgabe aufgeschrieben, die selbst für manchen Erstklässler haarig sind, Leif hat sie im Eiltempo gelöst ("Papa, die sind doch baby!").


Währenddessen hat Yann seine Mathe-Hausis gemacht, das hat Leif natürlich noch mehr angespornt :-)

Heute (28. Februar) verlief eher unspektakulär, die Jungs waren nachmittags bei Andrea Baumann bzw. Moritz und Quirin. Waren gemeinsam im Wald, wo Leif einen unfreiwilligen Köpper in ein Matschloch gemacht hat (er hat selbst nach der Reinigung durch Andrea recht wild ausgesehen...:-)). Genial ist halt das Musik- und Spielzimmer, wo die Jungs Schlagzeug und Klavier uva. spielen können, völlig ungehemmt. Sie hatten ihren Spaß, haben sie mir versichert, was ich gerne glaube.

Jetzt gerade spielen einträchtig Lego, ich bring' sie gleich ins Bett. Sie sind so süß, muss sie noch knuddeln.

So long, das waren jetzt im Schweinsgalopp die beiden letzten Tage...und weißt Du was? Es macht mir immer mehr Spaß mit den Kindern, Hausmann, halbtags arbeiten. Ich könnte hüpfen vor guter Laune. Gerade entdecke ich den kleinen, fröhlichen Jochen, der voller Ideen und Tatendrang durch die Welt geht und so viele Jahre verschwunden war. Hier bin ich!

Dienstag, 26. Februar 2008

Schnell, schnell...

...muss mich etwas sputen, die Jungs sind heute Mittag aushäusig. Yann ist bei David und Leif bei Jonas Eckert. Ist schön, hab die Anträge an die KV fertig gemacht und ein bisschen MB gekruschtelt, jetzt schreib ich noch schnell meinen Blog, damit ich heute Abend früh ins Bett gehen kann.

heute geht's mir wesentlich besser, sowohl meine Grundstimmung als auch meine Erkältung und das Bauchweh...schieb ich mal auf Janert.

Draußen war bis kurz vorher tollstes Wetter, 20 Grad und ziemlich starker Wind, haben das Auto zu Riss gebracht und sind gleich noch Gassi gegangen, war herrlich. Jetzt fängt's an zuzuziehen, sie haben Regen gebracht für den Abend. Auch nicht schlecht, ist alles ausgetrocknet.

Die ersten Krokusse blühen



und die Jungs haben Mickeys Grabkreuz installiert (das hat Großpapa gebaut, Yann hat's beschriftet)




Ach ja, und ein Bild von Yanns Kirschbaum (mit Yann) musste auch noch sein:


Jetzt ist aber Schluss, muss Leif holen. So long!

20:57 Uhr: Jetzt muss ich doch noch eine Schlussanekdote loswerden. Habe die Jungs grade ins Bett gebracht, nachdem ich Yanns Wandlampe noch installiert hatte, während mir beide Jungs mit ihren Bauleuchten Licht gemacht haben, zum Schießen. Jeder durfte eine der Schrauben in die Wand drehen, Yann hat ca. einen halben Zentimeter vorher aufgegeben, Leif hat gedreht und gedrückt wie ein Stier und hat die Schraube ganz reingedreht, aber nicht, ohne mit seiner Leistung anschließend in triumphalen Reden gegenüber Yann zu protzen. Der hat ganz cool reagiert "Ja, Leif, das hast du wirklich toll gemacht". Was Leif noch mehr angefeuert hat...

Ich fahre also grade Yann durch die Haare und singe "Die Blümelein...", da sagt er ganz verzückt: "Papa, wenn Du mir durch die Haare fährst, das ist so toll, da mach ich am liebsten die Augen zu, da geht's mir richtig gut. Du bist einfach der Beste". Hach, ist das nicht rührend. Von den Jungs kommt so Vieles zurück. Ich liebe sie!

Und jetzt muss ich durch den Regen zu Riss laufen, um Hercule zu holen...so isch dann halt au wieder. So long!

Montag, 25. Februar 2008

Hufeisen

Das Leben ist ein Hufeisen. Es kann nicht anders sein. Man fängt wo an, macht eine Riesenkurve und landet irgendwie wieder am Anfang.

Hab Berti heute Morgen angerufen wegen des Hufeisens, er meinte, er sei so am Spätnachmittag im Stall. Das könnte ich schaffen. Allerdings hat Berti schon um 12 angerufen, ob ich jetzt schon kommen könne. Oh Gott. Also bin ich kurz über die Mittagspause nach Heutensbach gerauscht. Als ich um halb eins da war, war Berti schon fertig. Ich bin also mehr oder weniger umsonst gefahren...AAAAAAHHHHHH!!!!

Kai hat heute die Jungs abgeholt und beaufsichtigt...Sie haben "Mensch ärgere Dich nicht" gespielt, waren auf dem Spielplatz, habe die Küche sauber gemacht...und Yann hat mir abends bestätigt, dass es mit Onkel Kai "viel cooler" war als mit mir. Grrrr....aber ich freu mich ja, dass der Patenonkel so gut bei den Jungs ankommt. Ich bin halt der Papa, da kann ich nix machen. Ich habe den Jungs aber noch vorgelesen, "Ich sammle Wörter"-Rätsel und ein bisschen aus dem Heilsteine-Buch. Beim Vorlesen sind sie so süß, ich könnte sie stundenlang knutschen und fressen.

War heute Abend noch bei Janert wegen meiner nicht enden wollenden Erkältung und dem Bauchweh. Er hat mir wieder ein paar treffende Fragen gestellt zur psychischen und sozialen Verfassung...na ja, kein Wunder, dass ich dauerkrank bin...es ging um meine Eltern, um meine Ehe...puh, starker Tobak. Hab dann auch noch das wiederkehrende Hüsteln von Leif angesprochen...er hat gemeint, das könnte auch ein Ausleben zwischenelterlicher Spannungen sein....oh je oh je....hat mir und für Leif aber gleich Globuli gegeben. Ich bin sicher es hilft.

Jetzt hau ich mich aufs Ohr. Mein T4/5 zwackt auch wieder, muss mal wieder zu Terjung. Hab das langsam satt, diese Arztrennerei, das ist doch nicht normal. Was will mir mein Körper sagen? Ist krank sein cool? Ist man nur interessant, wenn man krank ist?

Zitat des Tages: "Papa, es tut mir leid, aber mit Onkel Kai ist's viel cooler als mit Dir" (Yann)

Sonntag, 24. Februar 2008

Taufe

Alea hatte Taufe. Das ist die Essenz des Tages, der oberflächlich betrachtet sehr harmonisch verlief. In der Tiefe hat es wieder gegrummelt. Margret hat ihre hässlichste Fratze aufgesetzt und hat nur rumgemosert an allem, schrecklich. Michael war ganz gut drauf, aber wir beide wissen, dass dieses Glück nur noch kurzer Dauer sein kann.

Ich war dann mit den Jungs, die es bei den Großeltern "viel cooler" finden als zuhause (was ja grundsätzlich mal gut ist), um halb fünf zuhause. Yann durfte dann noch in den Entenbach, etwas abschalten, Leif hat gemalt, dann hat er was "geguuuugt" und ganz allein Pfannkuchen gemacht, er hat Yann gar nicht gefragt, dieser war dann natürlich etwas verstimmt...



Ich hatte schon den ganzen Tag Kopfschmerzen und das blöde Bauchweh...

Geh daher auch früh ins Bett. So long.

Zitat des Tages: "Papa, die Alea braucht jetzt ja ein Handtuch, um das Wasser auf der Stirn wegzuwischen" (Leif ganz besorgt im Flüsterton zu mir nach Aleas Taufe)

Samstag, 23. Februar 2008

Nr. 4 lebt!

Der vierte Tag. Die Zeit rast.

Natürlich und selbstverständlich habe ich ausgeschlafen! Allerdings - hört, hört - nur bis kurz nach halb zehn, dann hat mich Tatendrang aus dem Bett getrieben. Hab kurz einen Gemüsesaft getrunken und bin dann mit Bübchen eine Stunde Rad gefahren. Unterwegs haben wir zwei spanische Straßenköter (Zitat des Besitzers) aus Santiago de Compostela getroffen, super süße Hundchen, wie Stofftiere, genantn Chico und Gonzales. Und noch eine Premiere gab's: Nach halbstündigem intensiven Spiel mit den beiden hat John-Boy zuerst aus dem Graben gesoffen (ist ja nicht ungewöhnlich) und sich dann reingelegt (sehr ungewöhnlich). Er war daraufhin von oben bis unten mit Matsch voll, igitt. Das hat er noch nie gemacht. Dafür musste er zuhause gleich die kalte Gartendusche über sich ergehen lassen:-)

Gleich nach der Rückkehr habe ich bis 12 Uhr im Garten gewerkelt, das alte Gras von letztem Jahr an den Kanten ausgemäht, Erde in den Vorgarten transportiert...so typisches Ende-des-Winter-Geschäft eben. Und das Hasengehege (vor allem das von Mickey) hab ich mal ausgemistet, boa, was für 'ne Sauerei. Aber guter Mist, hab ich gleich die Heidelbeere damit beglückt.

Als Mittagspause habe ich mir 10 Minuten auf dem Sofa gegönnt. Natürlich hat just in den zehn Minuten der Paketdienst geklingelt, und John-Boy hat mich mit lautem Bellen geweckt. Dann bin ich zu Gerlind und Uwe gefahren und hab Uwe erklärt, wie er sein junges Apfelbäumchen schneiden muss. So langsam wird aus mir noch ein Bauer :-)

Danach: Chico! Bin ausgeritten, war ja traumhaftes Wetter, schön warm und sonnig. Ist das herrlich - in den Stall gehen, ohne auf die Uhr kucken zu müssen. Bin mit ihm den steilen Ziehweg beim Wanderparkplatz an der Schießhütte hoch, dann Richtung Highland-Rinder. Dort hab ich Walter getroffen mit seinem Quarter, und wir sind gemeinsam Richtung Bruch geritten. Das ist ja eine traumhafte Strecke. Hier der Beweis:



Ich bin viel getrabt und galoppiert heute, muss den Kerl etwas fit machen, er braucht Galoppkondition und überhaupt mal Galoppübung. Da sind die langen Waldwege ideal. Nach zwei Stunden Ritt bin ich dann kurz vor der Schützenhütte wieder abgestiegen, da hab ich festgestellt, dass Chico sich vorne ein Eisen runtergetreten hat. Mist. Aber wenigstens das Linke, das ist wohl nicht so tragisch, weil ja rechts dasetwas schwächere Bein bzw. Huf ist...

Hab's ihn dann noch abgeduscht, Wurmkur verpasst und gedehnt, dann mit Bailador noch kurz auf dem Sandplatz hopseln lassen (Chico war nach dem recht anstrengenden Ausritt noch fitter als Bailador...:-)), dann bin ich wieder nach Hause.

Hab dann angefangen, im Keller die Löcher zu verputzen. Ich hab noch nie im Leben Putz angemacht, aber hey, so schwer kann das nicht sein. War es auch nicht! Ist ein tolles Gefühl. Hab dann noch die alte Waschmaschine abgeklemmt vom Wasser, um sie mit Kai am Montag dann rauszubringen, hab den Keller gestaubsaugt und vor allem auch mal den Trockner im Abluftkanal von verkrustetem Staub gereinigt (igitt...). Dann bin ich mit Bübchen nochmals in den Stall gefahren, um Chico wieder abzudecken. Der sieht grad geil aus, er verliert langsam das Winterfell, dann sieht er wieder aus wie poliert und die Muskeln zeichnen sich ab. Und was für Muskeln! Bin richtig stolz drauf, hab ja auch viel mit ihm gearbeitet.

Überhaupt geht't mir richtig gut heute. Keine Jungs, keine Moni (sorry...), ich kann tun und lassen was ich will und wann ich es will. Da fällt mir auf, dass ich noch nie im Leben ganz allein war. Ich hab entweder zuhause gewohnt oder mit Dani in Kehl oder dann mit Moni zusammen. Weiß nicht, ob das schlecht ist oder gut, ich weiß nur, dass ich es heute wahnsinnig genossen habe, allein zu sein. Und dann noch das Wetter! Meine Tage sind normalerweise immmer gut und auch über Gebühr ausgefüllt, die letzten Tage waren erfüllt. Schöne Erkenntnis.

Allerdings spinnt mein Bauch, ich habe seit gestern Abend Bauchweh wie verrückt, ging auch durch Reiten, Bewegung (Garten, Radfahren) und wenig essen nicht weg. Vielleicht eine Wetterumschwungskolik :-)

So, jetzt smse ich noch Berti an wegen Beschlagstermin, dann geh ich ins Bett.

Freitag, 22. Februar 2008

Mickey

Wow, noch so ein Tag, an dem alles irgendwie drunter und drüber geht und nichts in geregelten Bahnen läuft.

Haben wieder etwas gehektikt heute Morgen, da fiel mir Gott sei Dank kurz vor knapp noch ein, dass der Schulchor ausfällt. Juhu. Hab dann gleich das Gas rausgenommen und die Jungs in Ruhe fertig frühstücken lassen. Als ich die Hasen gefüttert habe, fiel mir auf, dass sich Mickey nicht mehr bewegen konnte - er lag in seinem Häuschen und muckste sich nicht. Bei näherem Hinsehen sah ich, dass er sich wieder Heu um die Hinterläufe gewickelt hatte und sich diese - vermutlich beim Versuch, das Heu abzustrampeln - bis auf die Knochen aufgescheuert hat. Mir hat's total den Magen gedreht. Ich habe ihm dann ein Apfelstückchen unters Maul geschoben, damit er wenigstens ein bisschen was zu nagen hat.

Vom Büro aus hab ich dann Nicola angerufen, ob sie Leif nehmen würde, damit ich mit Mickey zur Elke (Maiwald) fahren könnte zum Einschläfern. Leif ging also zu Nicola, Yann kuckte Spongebob, machte Hausaufgaben und übte Keyboard, während ich mit Mickey zu Elke fuhr. Nach einer guten Stunde Wartezeit (grrrr...ich musste ja auch noch nach Hambach an dem Tag!) kamen wir dran. Er bekam zuerst eine Narkosespritze, dann die Giftspritze direkt ins Herz. Da hat mir's zum zweiten Mal etwas den Magen verdreht, das war schon grenzwertig eklig. Nun denn. Aber besser erlösen als ihn weiter leiden zu lassen. Seine Zeit war einfach um. Bis gestern konnte e noch hoppeln und fressen, und über Nacht ging' so rapide bergab. Wie das Leben manchmal spielt, nicht zu fassen.

Yann hat das Ganze gar nicht groß interessiert, Leif hat bei der Beerdigung eifrig mitgewirkt, wir haben Mickey beim Heidelbeerstrauch begraben, mit Karton und allem drum und dran. Leif war total bei der Sache, hat sich verabschiedet von Mickey, hat ihm Sägemehl in den Karton, "damit er weich liegt", und dann noch geholfen, die Erde draufzuschaufeln. Hoffentlich gräbt John-Boy ihn nicht wieder aus. Das Ganze hat mich schon etwas mitgenommen, muss ich sagen. Ich hatte ja kaum Beziehung zu dem Tierle, er war halt einfach da. Aber ich habe auch noch nie bewusst über Leben und Tod entschieden, das war das erste Mal. Krieg jetzt noch Gänsehaut. Hab kurz im Auto mit Selbstvorwürfen gekämpft ("wie kannst Du nur?! Das arme Tier?!") Dann hab ich mich aber erinnert, dass wir (Moni und ich) schon oft darüber gesprochen hatten, in der Regel in Bezug auf die Pferde. In der Natur würde er schon lange nicht mehr leben, und sein Tod wäre vermutlich durch einen Marder oder Bussard nicht so "angenehm" gewesen wie eine Spritze. Und unnötig leiden lassen muss man ihn ja auch nicht. Trotzdem bleibt ein komisches Gefühl.

Hab die Jungs dann nach Hambach gebracht, bin dort mit John-Boy und den Jungs noch eine große Bernbach-Runde spazieren gegangen. JB war total überdreht, er ist einfach an dem Tag ein bisschen zu kurz gekommen. Heute Abend hat er dafür wieder Pferdefleisch bekommen, jetzt schläft er selig auf der Couch.

Und ich? bin ganz allein, ohne Jungs, ohne Moni, ohne irgendeinen Termin. Ist mir richtig unheimlich. Aber ich muss sagen: Ich weiß nicht, wann ich mich so gut gefühlt habe wie die letzten Tage, trotz allen Stresses und aller Unbill - das ist das Leben! Nicht jeden Tag im Büro hocken und endlose Texte schreiben, die mal jemand liest oder auch nicht. Ich will mit den Jungs zusammen sein, unser Häusle in Schuss halten, die Tiere versorgen...das ist das Leben. Genau, das ist es: Ich habe mich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt. Danke, Jungs, Ihr seid klasse, auch wenn ihr's vielleicht gar nicht wisst.

Meine temporäre Freiheit hab ich dann gleich ausgenutzt und bin heute Abend geritten, ohne Blick auf die Uhr, ohne Handy in der Tasche, das jeden Moment klingeln könnte...La vita è bella!

Zitat des Tages: Leif: "Einschläfern tut nicht weh. Man schläft einfach ein und auf einmal ist man beim lieben Gott und merkt's gar nicht".

Donnerstag, 21. Februar 2008

Ächz

Heute merke ich die zwei vergangenen anstrengenden Tage. Yann hat wieder einen Coup gelandet...er musste in der ersten Stunde nachsitzen, hat aber vergessen, dass Frau Hellwig krank war, was Frau Kaiser wiederum bereits am Dienstag mitgeteilt hatte. Somit haben wir heute morgen umsonst gehektikt, er musste sich von Leif dann auch eine Standpauke abholen. Ich war etwas spät dran, nachdem ich gestern nach noch bis kurz vor Mitternacht gebügelt hatte und doch etwas müde war heute morgen. Leif hat natürlich gezetert, er hätte ja länger schlafen können. "Und Yann, Du bist schuld, dass ich jetzt müde bin". Yann: "Indiot".

Nun denn. Das Nachsitzen ist verschoben auf nächsten Donnerstag, d.h. wieder aufstehen. Schade.

Hab dann noch John-Boy zu Nicola gebracht. Als ich nach einem recht stressigen Arbeitstag um ca. halb sechs bei ihr angerufen habe, dass ich gegen halb sieben komme, hat sie gesagt, es sei keine Eile. Sie hätte morgens einen Hexenschuss gehabt und hätte dann Thomas angerufen, der dann ab mittags zuhause war, um auf die Jungs und den Hund aufzupassen. Mensch, war mir das peinlich. Warum sie nicht mich angerufen habe, habe ich gefragt. "Ach, Thomas hat genug Überstunden", meint sie nur sonnig lächelnd. Das ist mir echt unangenehm. Da nimmt Thomas extra Urlaub, um auf unsere Jungs aufzupassen. Aber ich glaube, das ist unter Freunden so. Weiß ich nicht, bin in Freundschaften nicht so geübt, zumindest was solche Arten von Freundschaften zwischen Familien angeht...

Das einzige, was mir nicht gepasst hat: Nicola war stolz darauf zu berichten, dass John-Boy mittags bei ihr drei Schüsseln voll restliches Trockenfutter verdrückt hat. Futter, das er nicht kennt, und dann auch noch mittags. Ich habe meine Widerworte runtergeschluckt und mich bedankt. Dabei hatte ich gehofft, dass er - wenn er den Tag über nichts hat - abends mal endlich wieder richtig frisst. Eigentlich hatte ich ihr das auch so gesagt morgens...aber egal, er wird's überleben. Hofffentlich verspult's ihm die Verdauung nicht zu sehr.

Aber gut war: Die Jungs hatten auch schon gegessen. Wir haben dann noch eine kleine Nachtwanderung gemacht mit John-Boy und den Baulampen (die Jungs haben das Erlenwäldle taghell erleuchtet), dann noch Keyboard und Noten geübt mit Yann (er war ganz eifrig bei der Sache und wollte gar nicht mehr aufhören), während Leif Vulkane gemalt hat. Um 21 Uhr waren sie dann glücklich im Bett.

Margret hat angeboten, dass sie die Jungs übers Wochenende zu sich nimmt, juhu. Hab die Jungs gefragt, sie waren spontan begeistert, und Leif hat mir gleich das Versprechen abgerungen, dass ich nicht aus dem Auto aussteigen dürfe in Hambach, sondern die Jungs nur rauslasse und dann gleich wieder fortfahren solle. Ist ja recht, wenn sie sich so auf die Großeltern freuen...:-) Ich fahr dann am Sonntag runter, und wir treffen uns gleich in Adolzfurt in der Kirche zu Aleas Taufe, danach wieder Büchelberg, was sonst...

Jetzt bügle ich noch etwas, dann geh ich ins Bett. Muss morgen fit sein zum Reiten und übermorgen Ausreiten!! Juhu!!!! und vor allem Ausschlafen!!! nochmals: JUHU!!!

Gute Nacht, mein Schatz. Wenn's etwas stiller wird im Haus, fehlst Du mir schon. Aber auf der anderen Seite genieße ich gerade die Ruhe, ich komme gerade etwas zu mir. Das ist sehr erholsam und bisweilen aufschlussreich...

Mittwoch, 20. Februar 2008

Kindi-Stress

So, der zweite Tag wär geschafft. Hat eigentlich ganz gut angefangen. Ach was, nicht "eigentlich", er hat gut angefangen. Bin um halb sieben aufgestanden, hab mich gerichtet, Frühstück für die Jungs, diese dann geweckt um sieben...Leif ist dennoch total verstrubelt um fünf vor halb acht runtergewankt, Zitat: "Papa, der Kindi macht mir morgens immer so einen Stress".

Bin zwischendurch kurz mit Bübchen Gassi gegangen, damit er nicht wieder die Wohnung vollpisst. Yann wurde im Foyer der Schule schon von David, Fabian, Joshua und Tim erwartet und gleich belagert..und ich hatte mir tatsächlich Sorgen gemacht, dass Yann ein Außenseiter sein könnte...da hab ich wohl zu viel aus meiner Biografie in ihn hinein projiziert...freut mich umso mehr für ihn.

Leif hat mich am Kindergarten noch gebeten, seinen Tiger von zuhause zu holen, er hätte ihn vergessen. Ich also nach Hause, ausführlich mit John-Boy Gassi, dann nochmals hoch zum Kindi und den Tiger abgeliefert. Dass dies erst der Anfang einer irgendwie nicht enden wollenden Fahrerei an diesem Tag sein sollte, ahnte ich am Morgen indes noch nicht.

Nach dem Geschäft (was im Gegensatz zum Hausmann Sein richtig entspannend sein kann:-)) bin ich nach Hause und hab ne Runde mit John-Boy gedreht (nachdem ich unterwegs noch in Winnenden eingekauft habe, das Gemüse war ausgegangen). Haben in der Meraner Straße eine ältere Border-Dame getroffen, die mit JB etwas gespielt hat, war gut, dann hatte er wenigstens auch seinen Spaß. Hab dann noch etwas mit Maria gequatscht (ich soll Dir liebe Grüße bestellen) und bin dann losgefahren, um die Jungs abzuholen. Sind dann ohne Pause in den Baumarkt gedüst, haben Ansetzgips (hört hört! Ich lerne dazu!), Baulampen für die Jungs (die sich Leif mit bitteren Zähren und unter Verzicht auf seine heiß ersehnte Drachenlampe erkämpft hat), eine Lampe für unser Duschbad und noch anderlei Kruscht gekauft. Mittagessen (in der Zeitnot) in der schottischen Herberge, was aber die Zeitnot effektiv noch vergrößert hat.

Wir sind dann buchstäblich nach Hause gerast, haben die Musikschulsachen für Yann geholt, John-Boy eingepackt (Leif blieb zu Hause) und sind zur Mörikeschule gefahren. Ich kannte ja den Weg nicht, aber Yann hat mich höchstprofessionell durch Backnang gelotst, ich war ganz stolz auf ihn. Ich habe dann auch etwas zugekuckt beim Musikunterricht. Yann hat durch Nichtkönnen geglänzt...Ich bin dann zwischendurch rausgegangen, um mit JB Gassi zu gehen. Im Anschluss an den Unterricht habe ich Herrn Venturini angesprochen, er meinte, Yann fehle schlicht Übung. Er sei sehr begabt, aber man merke, dass er unter der Woche nix tue. Ich habe daraufhin mit Yann abgemacht, dass wir abends immer gemeinsam die Stücke und Noten üben. Mal sehen...

Als wir wieder nach Hause gekommen sind, habe ich Yann - weil er keine echte Mittagspause hatte - für eine halbe Stunde in den Entenbach entlassen, bevor er die Mathe-Hausaufgaben in Angriff nehmen sollte. Wir wurden schon von Fabian und Joshua erwartet, habe sie jedoch mit Blick auf die Uhr und Hausis und Kochen wieder weggeschickt. Keine zehn Minuten später hat Joshua wieder angerufen und gefragt, ob er jetzt zu Yann kommen könne. Heidenei, Yann scheint sehr beliebt zu sein. Gott sei Dank, das erleichtert mich richtig, dieses Wissen. Wie ich mich freue, vor allem für Yann.

Dann habe ich Leif zur Turnhalle gefahren, dann nochmals in den Baumarkt, einen weiteren Satz Batterien für die Baulampen und anderen Kleinkram geholt, den ich mittags vergessen hatte. Dann nach Hause, Yann war natürlich nicht im Entenbach, sondern im Maubach beim Spielplatz...grrrrrrr. Bis ich ihn gefunden hatte, konnte ich schon wieder losfahren, Leif holen. Das hab ich dann auch gemacht, und als wir wieder zuhause waren, hat er gemerkt, dass seine Jeans noch in der Umkleide liegt. Also bin ich nochmals hochgefahren. Hallo? Wie oft war ich an dem Tag im Auto?! War dann leicht gestresst.

Zuhause habe ich dann die Spätzle in Angriff genommen, die Kartoffeln (für eine Gaisburger Marsch) habe ich kurzerhand unter den Tisch fallen lassen. Wir haben die Spätzle einfach in Gemüsebrühe geworfen und halt Gaisburger Marsch ohne Kartoffeln gegessen.

Nachdem ich dann die Jungs glücklich ins Bett gebracht habe (Yann hat während des Kochens dann auch brav seine Hausaufgaben gemacht, während Leif wieder lautstark Vulkane gezeichnet hat) , sitze ich nun hier und lasse den Tag Revue passieren. Trotz allem Stress war's ein schöner Tag. Ich hatte nicht mal Zeit, Dich zu vermissen.

Ich empfinde es als sehr erfüllend, mit den Jungs was zu unternehmen, für sie zu kochen, sie zum Unterricht und Turnen zu bringen. Die beiden sind so süß und lieb (auch wenn sie mies drauf sind oder zum an die Wand Klatschen...), das erfüllt mich mit einer so tiefen Zufriedenheit, die beiden zu beobachten. Jetzt merk ich erst, wie viel mir rausgeht, weil ich normalerweise den ganzen Tag im Büro sitze. Halbtags arbeiten wäre glaub ich nicht schlecht. Und nachmittags Hausmann. Ich gefalle mir grade in dieser Rolle. Aber vielleicht verfliegt dieser Enthusiasmus ja ganz schnell in ein, zwei Wochen, wenn eine gewisse Routine einkehrt. Aber jetzt genieß ich's erst mal. Und zum Abschluss noch ein Bild von den Jungs mit ihren neuen Baulampen :-)



Zitat des Tages: Leif: "Papa, gell, Gott isch immer bei oim, aber nur, wenn mr an en glaubt". Daraufhin Yann: "Ja gell Leif, Pech!"

Dienstag, 19. Februar 2008

Puh

Der erste Tag ist geschafft. Hab' Dich heute Morgen zum Bahnhof gebracht. War nicht so schlimm wie ich dachte. Hab' mich sogar irgendwie gefreut, für Dich insbesondere, aber auch für mich, dass ich mal unser Zuhause nach meinen Wünschen gestalten kann, gemeinsam mit den Jungs. Sonst bin ich es ja immer, der fort geht.

Heute Nachmittag traf mich dann auch gleich die volle Wucht des Vater-Schicksals: Yann bekam Besuch, und zwar von David, Leo, Fabian und Tim. Ich krieg die Meise. Zweimal sind sie abgehauen gen Entenbach, umgezogen, wieder abgehauen...dazwischen immer wieder John-Boy, der auf die Straße rennt, dann kam noch Irma um die Ecke und hat mir ihr Leid geklagt mit ihrer Schwiegertochter (bzw. Mutter ihres Enkels Noah...), das volle Programm. Wenigstens war herrlichstes Wintersonnenwetter, so dass die Jungs draußen spielen konnten. Und die Stimmung hebt das Wetter allemal...

Irgendwie wundert's mich, dass es dennoch geklappt hat, dass ich die Lampe und das Regal im Arbeitszimmer sowie das Kummet (schreibt man das so??) im Flur montiert habe. Und die Küche ist auch tipp-topp aufgeräumt, zumindest fast tipp-topp...Bübchen hatte seinen Auslauf (finde ich - frage ihn, er wird was anderes sagen...:-)). Ach ja, und zwei Maschinen Wäsche sind auch durchgelaufen. Hausfrauenherz, was willst Du mehr...

Leif hat heute Abend erstmals komplett allein Pfannkuchen gemacht, inklusive braten und wenden! Yann wollte eigentlich Tim nur nach Hause begleiten. Um 19 Uhr hab ich dann Sybille mal angerufen, sie meinte, "jaja, der Yann ist bei uns und isst Spaghetti"...Daraufhin hat Leif trotzig gemeint, dass er dann allein Pfannkuchen mache, er brauche Yann übrigens nie mehr für Pfannkuchen, er könne das schließlich selber.

Ich hab den beiden dann ganz gemütlich "Max und Moritz" vorgelesen, danach hat Yann mir im Überschwang eine mit dem Knie auf die Nase verpasst, worauf ich ihn im ähnlichen Überschwang eine gelangt habe. So ein Scheiß. Wollte ich nie mehr machen. Es ist dann auch eskaliert, Yann hat geheult, ich hab geschrien. Bin glaub ich der schlechteste Vater der Welt. Ich hasse schlagen. Wir haben uns dann wieder eingekriegt und ausgemacht, dass wir mal zu zweit ins Kino gehen, wenn Du wieder da bist. Da hat Yannesle wieder gestrahlt. Ich habe ihm erklärt, dass bei Kindern leider keine Gebrauchsanweisung beiliegt. Mama und Papa bemühen sich nach Kräften, aber Fehler passieren auch uns. Das hat ihn dann wieder beruhigt. Mich weniger. Kann kaum was anderes denken. Musste sogar zweimal die Anmeldungen für die Verona-Reise eingeben, weil ich sie beim ersten Mal aus Versehen nicht gespeichert habe, weil ich ständig dran denken musste, dass ich Yann enttäuscht habe. Weiß absolut nicht, wie ich damit umgehen soll.

Aber jetzt bin ich ohnehin müde, ich geh nochmals mit Bübchen raus und hau mich dann aufs Ohr.

Und halbtags arbeiten ist cool, da könnt ich mich glatt dran gewöhnen. Ho häpp!